Unser Vereinsheim


Unser Vereinsheim befindet sich in 63526 Erlensee, Am Bettelworb. Etwas Außerhalb des Stadtteils Erlensee/Rückingen.
Die Straße die zu unserem Vereinsheim führt heißt Hattergasse

Sie sind herzlich eingeladen, Samstags und Sonntags zu uns ins Vereinsheim zu kommen.

Es gibt immer kühle Getränke.

 

 

 

Öffnungszeiten des Vereinsheim


ab Karfreitag bis Anfang Oktober
Samstags 14:00-18:00 Uhr
Sonntags   9:00-18:00 Uhr
auch Feiertags


Vereinsgeschichte


Die Vereinsgeschichte

Anfang des Jahres 1930 setzten sich 12 gestandene Männer zusammen um offiziell ihrer Passion, dem Angeln, nachkommen zu dürfen. In dieser Zeit lagen die Fischereirechte zum Teil bei den Kommunen und zum Teil beim Fürsten von Isenburg. Es war schon damals sehr schwer festzustellen, wer wo was besaß. Hinzu kam noch,  dass die wirtschaftliche Lage, bedingt durch die hohe Arbeitslosigkeit nicht gerade rosig war und dadurch auch in den  Taschen unserer 12 Rückinger nicht gerade Sonnenschein herrschte. Es war also nicht so einfach, eine Idee auch in die Tat umzusetzen.
Unbeirrt dessen, wurde im März des Jahres 1930 der 1. Angelsportverein Rückingen 1930 e.V. (ASV) gegründet.
Man hatte vom Fürsten von Isenburg einen Abschnitt der Kinzig und von der Gemeinde Rückingen einen Altarm und das Gelände im Flurstück  „Bettelworb“ gepachtet.
Gemäß Vorschrift wurde eine Satzung erarbeitet und darin wohlweislich festgelegt, dass jeden 1. Samstag im Monat als unbedingte Pflicht eine Mitgliederversammlung abzuhalten ist. Dadurch war gewährleistet, dass sich
a) die Angler regelmäßig trafen  und
b) die Ehefrauen keine Einwände gegen den Ausgang des Anglers machen konnten.
Der 1. Samstag im Monat wurde dadurch 12 mal im Jahr zu einem hohen Feiertag für unsere Angelfreunde.

Zum 1. Vorsitzenden des Vereines wurde damals Franz Schmehl gewählt. Aber auch die anderen 11 „ Jungs“ waren sehr aktiv und erstellten am Altarm „Am Bettelworb“ 1933/34 das erste Anglerheim des ASV. Zunächst war dies eine kleine Bretterhütte für die Angelgeräte, die man ja damals noch mit dem Fahrrad befördern musste. Auch an einen kleinen Aufenthaltsraum wegen der höchsten Feiertage wurde gedacht. Welche Geschichten sich in diesem Hüttchen zugetragen haben, wird nicht schriftlich festgehalten – nur so viel:
Das Wasser ist nicht nur in der Kinzig – sondern auch vor Lachen aus den Augen unserer Vereinsmitglieder gelaufen.

Nach dem Krieg kam eine vereinslose Zeit – jeder war mit sich selbst und mit seiner Familie beschäftigt und musste ums Überleben kämpfen. Die Währungsreform kam und auch das mittlerweile auf 3.091,-- Reichsmark angewachsene Vermögen des Vereins wurde auf 381,-- Deutsche Mark abgewertet.
Aber nach diesem Schnitt wurden unsere Rückinger wieder rührig, wählten einen neuen Vorstand, damals als Führung Wilhelm Kolb und Franz Schmehl. Diese Beiden führten den Verein, bis sie sich 1958 darüber einig wurden, dass ein junger Mann den bis dahin auf 30 Mitglieder angewachsenen Verein übernehmen sollte.
Der junge Mann war schnell gefunden. Fred Gruner war der Meinung, dass die Übernahme des damaligen ASV Rückinigen die richtige Aufgabe für ihn sei und übernahm den Vorsitz 1958.
Er sorgte als erstes dafür, dass das kleine Hüttchen erweitert und damit der gewachsenen Mitgliederzahl angepasst wurde. Diese Erweiterung wurde damals Kleinod und Heimat für alle Angler zum Teil aus Nah und Fern.

Das nächste größere Projekt war das Ausbaggern des alten Kinzigarmes „Am Bettelworb“ – der neue Altarm war zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht vorhanden, er entstand erst nach dem Autobahnbau in den 70er Jahren. Das Ausbaggern des Altarmes wurde erforderlich, da sich die Wassermengen ständig verringerten, der Altarm dadurch immer flacher  und die ständig zunehmende Verkrautung immer schlimmer wurde. Flora und Fauna „Am Bettelworb“ waren gestört und dadurch auch die Ausübung unseres Hobbys gefährdet.
Fred Gruner und sein Verein organisierten das Ausbaggern des Altarmes und die Entsorgung  der anfallenden Schlämme über die US-Streitkräfte des Fliegerhorstes Langendiebach und konnte das Biotop fast zum Nulltarif retten und bis in die heutige Zeit erhalten.
Nach 15-jähriger Tätigkeit als Vorsitzender gab Fred Gruner sein Amt im Jahr 1973 an den Sportfreund Karl-Heinz Wörner ab.

Von 1973 bis 1976 war Karl-Heinz Wörner Vorsitzender des Vereines.
In dieser Zeit verkaufte der Fürst von Isenburg, ebenso wie verschiedene Kommunen, die Fischereirechte der Kinzig an 15 interessierte Vereine. Natürlich kaufte auch der ASV Rückingen einen Teil der Rechte und gründete zusammen mit den übrigen 14 Angelvereinen die Interessengemeinschaft der Kinzigpächter e.V. Dieser Zusammenschluss hatte für alle Vereine und auch für Hege und Pflege der Kinzig viele Vorteile. So konnte, um nur ein Beispiel zu nennen, der durch die großen Fischsterben Anfang bis Mitte der 70er Jahre entstandene Schaden an der Fischfauna durch kompetente Fachleute und entsprechende Einigkeit unter den Mitgliedsvereinen im Laufe der kommenden 20 Jahre wieder behoben werden.
Ab  1967 hieß unser  Verein  1. Angelsportverein Rückingen-Niederrodenbach 1930 e.V. und ab Oktober 1974   1. Angelsportverein Erlensee-Rodenbach 1930 e.V.
Wir hatten in dieser Zeit viele Angler, die in Niederrodenbach wohnten und hatten darüber hinaus auch 3 kleine Seen von der Gemeinde Niederrodenbach angepachtet. Nach dem Zusammenschluss der Ortschaften Oberrodenbach und Niederrodenbach zur Gemeinde Rodenbach wurden unsere Pachtverträge nicht mehr verlängert, und es gründete sich ein Angelverein in Rodenbach. Da sich zwischenzeitlich auch die Ortschaften Rückingen und Langendiebach zur Gemeinde Erlensee zusammengeschlossen hatten, änderte der Verein 1994 seinen Namen  in 1. AV Erlensee 1930 e.V.

Anfang des Jahres 1977 übernahm Franz Hinz das Amt des 1. Vorsitzenden, das er  bis 1996 inne hatte.
In diesem Zeitraum wuchs der Verein bis auf 150 aktive, 25 jugendliche und 100 passive Mitglieder an. Das durch Vandalismus fast völlig zerstörte Vereinsheim wurde 1981 neu aufgebaut und gleichzeitig erweitert, um der gewachsenen Mitgliederzahl gerecht zu werden.
Durch den Autobahnbau wurde die Kinzig ein zweites Mal begradigt. Zwar entstand ein zweiter Altarm „Am Bettelworb“ aber unser damals wohl schönstes Gewässer, unser so genanntes „Selbolder U“, musste verfüllt werden und verschwand für immer.

Danach kam die Zeit, in der verstärkt Naturschutzgebiete ausgewiesen wurden. Um die Altarme als Wasserbiotop zu schützen, aber auch um unser Hobby weiterhin ausüben zu können, wurde es erforderlich, die Altarme und einen Teil des umliegenden Geländes zu kaufen.                                                                                           
Durch die sparsame Haushaltsführung der Vorstände in der Vergangenheit war es möglich den Erwerb zu vollziehen. Kurz darauf wurde das gekaufte Gelände unter Landschaftsschutz und das daneben liegende Gelände unter Naturschutz gestellt.
Die Versorgung des Vereinsheims mit Strom erfolgte damals mittels eines Dieselaggregates.
Dieses Gerät war zum Einen sehr laut und musste zum Anderen alle drei Stunden mit Dieselöl aufgefüllt werden, was außer der Handhabung auch nicht gerade umweltfreundlich war. Die Versorgung mit Frischwasser war ebenfalls nicht gerade ideal, die Feuerwehr musste regelmäßig anrücken, um den unter dem Dach des Vereinsheims befindlichen Wassertank zu füllen. Dies klappte, Dank der guten Zusammenarbeit mit der Rückinger Wehr, sehr gut, war aber auch im hygienischen Sinne nicht gerade ideal.
So plante man das Verlegen von Strom, Wasser und Telefonkabel (damals waren die Handys noch nicht so verbreitet) und bat am 18.12.1990  um Genehmigung der Aktion bei der Oberen Naturschutzbehörde.
Das Genehmigungsverfahren wurde zu einem sehr steinigen Weg. Die Botanische Vereinigung für Naturschutz in Hessen, mit Sitz in Lahnau bei Wetzlar, der Bund für Vogelschutz mit Sitz in Wetzlar und die HGON in Frankfurt hatten Widerspruch gegen unseren Antrag eingelegt. Dieser Widerspruch wurde jedoch mit Schreiben vom 15.03.1991 von RP Darmstadt abgelehnt.  
Viele Steine wurden – und das sei hier ausdrücklich betont, von Herrn Landrat a.D. Karl Eyerkaufer und vom damaligen 1. Beigeordneten der Gemeinde Erlensee, Herrn Heinz Schäfer aus dem Weg geräumt. Beide setzten sich für unser Vorhaben mit Erfolg ein und setzten sogar noch einen drauf, indem sie uns auch finanziell unterstützten.
So erhielt der AV Erlensee am 28. März 1991 die Genehmigung, die Arbeiten bis zum 31. März 1991, also innerhalb von 3 Tagen durchzuführen. Die Kabelverlegung auf einer Strecke von 1.200 Metern innerhalb von 3 Tagen durchzuführen klingt fast unmöglich.
Wir hatten aber eingeplant und mit unseren beiden Gönnern abgesprochen, dass aus Umwelt- und auch aus Kostengründen die drei Kabel eingepflügt werden.
Da im Vorfeld alles geplant und vorbereitet war, wurden die 1.200 Meter innerhalb von nur 10 Stunden verlegt und die Flora hatte sich innerhalb von ca. 4 Wochen so erholt, als wäre nie ein  Eingriff erfolgt.
     
Für die Jahre 1996 bis Anfang 2005 übernahm ein neuer, junger, dynamischer  Mann, nämlich Thomas Blasius, den Vorsitz des AV Erlensee 1930 e.V.
Auch hier ging es nur aufwärts, die Mitgliederzahl erhöhte sich, Gewässer wurden aus Pachtverhältnissen in Eigentum gebracht. Unser gemeinsam mit dem ASV Langendiebach  bewirtschaftetes  Pachtgewässer, der Erlensee, wurde durch den enormen Freizeitdruck im Ballungsraum Rhein/Main immer häufiger und dreister von so genannten Erholungssuchenden genutzt. So wurde an diesem unter Naturschutz stehenden Gewässer

gebadet, gegrillt, gezeltet etc. Wir Angler sollten jedoch gemäß Vertrag für Ruhe und Ordnung in diesem Naturschutzgebiet sorgen. Dies war zunächst nicht einfach, denn die Argumente unserer Fischereiaufseher, dass die Regeln in einem Naturschutzgebiet einzuhalten sind und dass der AV dieses Gewässer gepachtet hat, zählte für die meisten ungebetenen Gäste nicht. Sie betrachteten die Angler nur als Nutznießer, genau wie sie es selbst waren.

So kam dem damaligen Vorsitzenden Thomas Blasius, die Idee, den See käuflich zu erwerben und anhand von Schildern und Handzetteln auf das Privateigentum des AV hinzuweisen. Da auch die Gemeinde Erlensee diese Idee für realistisch hielt, wurde der See unter Protest verschiedener Parteien und Institutionen  am 01.04.1999 an den AV verkauft.
Der Erfolg dieses Kaufes stellte sich innerhalb von nur einem Jahr heraus. Der AV hatte die Anzahl seiner Fischereiaufseher von drei auf 13 Männer erhöht und entsprechende Schilder aufgestellt. Die ungebetenen Gäste am Erlensee wurden täglich, fast rund um die Uhr angesprochen und um das Verlassen des Geländes gebeten. Die illegalen Freizeitaktivitäten blieben aus. Wenn man heute am Erlensee spazieren geht, kann man das Naturschutzgebiet genießen.

Kurz nachdem die Sorgen am Erlensee Vergangenheit waren, ging es an unseren Altarmen los, wir mussten feststellen, dass das Ufer an verschiedenen Stellen herunter brach und auch  die Wege einzustürzen drohten. Hier war erneut fast „Land unter“ und es musste sowohl arbeitsmäßig als auch finanziell schnell etwas getan werden.
Dank der schnellen und unbürokratischen finanziellen Unterstützung durch den Main-Kinzig-Kreis, damals noch  durch  den Dezernenten für Umwelt und Naturschutz im Main-Kinzig-Kreis,  Erich Pipa, konnten die Ufer mit Basaltsteinen befestigt und damit Wege und Ufer gesichert werden. Herr Pipa überzeugte sich selbst vor Ort von den ausgeführten und noch auszuführenden Arbeiten.         

Im Jahr 2005, konnte Thomas Blasius aus beruflichen Gründen sein Amt als 1. Vorsitzender nicht mehr ausüben.
Als Nachfolger wurde mit Nick Preis ein junger Mann gewählt, der aber aus beruflichen Gründen 2011 sein Amt abgeben musste. 

Mit Erhard Heilmann wurde ein Vorruheständler zum Vorsitzenden gewählt, den Rentner haben bekanntlich genügend Zeit. Leider hat nun auch Erhard Heilmann seinen Platz als 1. Vorsitzender geräumt. 

Im Jahr 2020 wurde mit Tino Spude ein neuer Vorsitzender gewählt, dieser trat jedoch im Juni 2021 wegen angeblicher Differenzen mit anderen Vorstandsmitgliedern zurück.
Vorangegangen waren jedoch schon die Rücktritte von 2 Vorstandsmitgliedern. Im Coronajahr 2021 konnte wegen Versammlungsverbot keine Neuwahl durchgeführt werden, also
übernahm der 2. Vorsitzende Niels Börner die Amtsgeschäfte. Mit Hilfe des Ältestenrates
begann er die Suche nach einem oder einer Vorsitzenden, diese wurde mit Brigitte Dost
gefunden. Mit Brigitte Dost wurde im Jahr 2022 nach Beendigung der Coronaregeln zum ersten Mal nach über 90 jähriger Vereinsgeschichte eine Frau zur Vorsitzenden gewählt.

Besucher Besucherzaehler